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Bewegung – Medizin für das Gehirn


JoggingWas sich wie eine reine Illusion anhört, ist jedoch nicht ganz so weit von der Realität entfernt. Ein aktiver Alltag mit viel Bewegung und regelmäßigen Sporteinheiten ist äußerst gut für den menschlichen Körper. Durch Bewegung bauen wir Muskeln auf, verbessern unsere Kondition, sorgen dafür, dass unsere Gefäße lange intakt bleiben und dass unser Stoffwechsel ordnungsgemäß arbeitet.

Zudem werden beim Sport Glückshormone ausgeschüttet, die uns gute Laune verschaffen, depressive Zustände verbessern und unser Schmerzempfinden senken. All diese Dinge reduzieren das Risiko an Diabetes, Krebs oder an Demenz zu erkranken! Durch die bessere Durchblutung während der Sporteinheit kann das Gehirn einfach viel effektiver arbeiten. Die Neubildung von Nervenzellen und Gehirnzellen im Erwachsenenalter kann einzig und allein durch körperliche Aktivität angekurbelt werden. In einem ähnlichen Artikel über Intelligenz haben bereits einmal darüber berichtet.

Körperliche Bewegung gegen Nervenschäden?

Aber was ist, wenn bereits Schäden an den Nerven oder generell im Gehirn vorliegen?

Können diese durch körperliche Bewegung wieder „repariert“ werden? Dieser Frage ging ein Forschungsteam aus Ottawa nach, indem sie Mäuse mit einem genetisch bedingten Defekt im Kleinhirn untersuchten. Eine Gruppe der Mäuse konnte sich regelmäßig in einem Laufrad bewegen, die andere nicht. Der genetische Defekt der Mäuse zeigte sich vor allem in einem taumelnden Gang und einer stark verkürzten Lebenszeit. Zuständig für diese Symptome war die fehlende Myelinhülle, die normalerweise die Nervenverbindungen vor Schäden schützt.

Die Forscher machten die Beobachtungen, dass die Mäuse trotz ihrer motorischen Einschränkungen oft und ausdauernd die Laufräder nutzten und sich dadurch ihre motorischen Schwierigkeiten verbesserten. Zudem normalisierte sich ihre Lebensdauer und sie erreichten wie gesunde Artgenossen ein Alter von mehr als einem Jahr.

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Die Forscher sezierten die Gehirne der bewegungsfreudigen Mäuse und stellten fest, dass sich die Myelinhüllen um die Nervenverbindungen teilweise regeneriert hatten! Dadurch konnte das Gesamtsystem Gehirn wieder besser funktionieren. Bei fehlender Bewegung kehrten die Symptome des genetischen Defekts aber wieder zurück.

Regeneration durch VGF

Dieser Regenerationsvorgang lässt sich durch den Wachstumsfaktors VGF erklären. Der in einer hohen Anzahl in den Gehirnen der bewegungsfreudigen Mäuse gefunden wurde. Dieser Wachstumsfaktor ist für den Hirnstoffwechsel zuständig und wird nur ausgeschüttet, wenn der Körper in Bewegung ist.

Die Forscher verabreichten diesen Wachstumsfaktor den Mäusen, die sich nicht großartig bewegten. Das Ergebnis: Die Symptome des Kleinhirndefekts verbesserten sich. Daher geht das Forscherteam davon aus, dass bei der „Heilung“ von Hirnschäden der Wachstumsfaktor VGF die zentrale Rolle spielt. Bei vielen neuronalen Erkrankungen, wie der Multiplen Sklerose, ist ebenfalls die Myelinhülle der Nervenzellen beschädigt, sodass man davon ausgehen kann, dass der VGF auch bei Menschen eine heilende Wirkung haben könnte.

Sport macht schlau!

Auch ein Team aus Wissenschaftlern der Deutschen Sporthochschule in Köln ist der Frage nachgegangen, wie körperliche Bewegung sich auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt. Sie kamen zu dem Ergebnis: Sport macht schlau!trampolin

Die Untersuchung erfolgte über mehrere Jahre mit insgesamt 120 Probanden. Die abwechselnd unterschiedliche kognitive Tests und Bewegungseinheit durchgeführt haben. Nach der Bewegungseinheit schnitten die Teilnehmer deutlich besser ab. Man würde meinen, dass nach einer körperlichen Erschöpfung auch die Konzentration nachlassen würde. Allerdings ist der Effekt der Leistungssteigerung noch nicht genau erklärbar.

Leistungssteigerung durch Laktat

Die Forscher aus Köln haben jedoch bereits einen Verdächtigen: Laktat. Laktat ist eine Milchsäure-Form, die unser Körper dann produziert, wenn wir uns in Bewegung befinden. Die Laktatproduktion steigt mit dem Ausmaß der körperlichen Aktivität. Zudem braucht unser Gehirn Laktat um richtig zu funktionieren. Es stellt sich nur die Frage, wie viel Laktat unser Körper herstellen müsste, damit ein positiver Einfluss auf unser Gehirn erreicht werden kann.

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Fazit

Die Ergebnisse der Wissenschaftler aus Ottawa und Köln sind aussagekräftig und viel versprechend! Und da körperliche Bewegung einen gesunden und heilenden Einfluss auf Ihren Körper und Ihren Geist hat, sollten Sie nun Ihre Trainingsschuhe überstreifen und sich auf die Socken machen: Jogging für Ihre Gesundheit!