Wer seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen möchte, kann mit der Merktechnik Gedächtnispalast ziemlich große Sprünge schaffen. Es ist eine hervorragende und effektive Methode sein Gedächtnis zu trainieren bzw. besser Informationen zu speichern und auch abrufbar zu machen.
Die Methode des Gedächtnispalastes ist eigentlich schon ziemlich alt. Ein vortreffliches Beispiel wie auch Vorbild für diese Technik ist der Grieche Simonides von Keos, der sich ganze Reden merken konnte, indem er zwar keinen Palast baute, aber bestimmte Elemente der Rede im Geiste entlang eben jener Straße ablegte, die er für gewöhnlich Tag ein Tag aus beschritt. Mit jedem Spaziergang entlang dieser Straße hat er wieder und wieder die Rede ‚durchlebt‘.
Wie funktioniert der Gedächtnispalast?
Auf den Punkt gebracht? Simonides hat seine Lieblingsstraße mit imaginären Notizzetteln tapeziert. Eine jede Notiz ist eine mentale Stütze und ein zentrales Elemente der Rede. Mit jedem Schritt ein neuer Notizzettel, bis sich die Rede wieder zusammensetzt. Denn das ist ein enormer Vorteil der Merktechnik Gedächtnispalast. Es wird nicht nur das Gedächtnis trainiert, sondern mit dem Gedächtnispalast wird auch Verknüpfung und Vernetzung einzelner Informationen und Fakten im Gehirn verbessert. Ein jeder Palastraum kann mit einem anderen vernetzt und verknüpft werden … denn schließlich ist man selbst der Palastbauer und -architekt.
Informationen im Gedächtnis schneller und besser abrufen
Baut man sich also seinen Palast, so wandelt man abstraktes Wissen und Informationen in fiktive Strukturen, Elemente und Dinge um, mit denen das Wissen bzw. die Information für einen selbst leicht identifiziert wird. Diese fiktiven Elemente werden oft in Form einer Geschichte mit einander verwoben und vernetzt. Das gibt ihnen mehr Gehalt, mit dem Vorteil, dass die in Form des Gedächtnispalast organisierten Informationen wesentlich leichter, schneller und besser abrufbar sind (siehe auch Gedächtnisverlust).
Mit der Merktechnik ‚Gedächtnispalast‘ verändert man eigentlich nur einen Vorgang des Gehirns, der so oder so abläuft. Der Unterschied ist, dass die Speicherung der Informationen bewusst, gezielt und gesteuert abläuft. Damit also auch strukturiert und besser organisiert.
Formen des Gedächtnispalasts / Gehirnjogging
Alternativen oder abgeschwächte und abgewandelte Formen der Gedächtnispalast Merkmethode ist u.a. das Gehirnjogging. Beim Gehirnjogging wird ‚gespielt‘. Die Informationen wechselt. Die Motivation wird immer wieder aufs Neue herausgefordert (Arbeitsgedächtnis messen und flüssige Intelligenz). Doch beim Jogging kommt es mehr auf die Prozesssteigerung als auf den Inhalt an. Für die ‚altmodische‘ Merkmethode helfen dann auch wieder die materialistischen „Post Ist“. Wer sonst noch sein Gedächtnis trainieren möchte, kann auch auf klassische Spiele wie Memory zurückgreifen. Ein besonderer Reiz entsteht hier noch, wenn man sich sein eigenes Spiel bastelt und nach Belieben die Themenfelder aussucht. Ein wunderbares Spiel für das Gedächtnis und sein Training, wenn es z.B. um die Hauptstädte der Welt geht. Viel Spaß beim Trainieren, Üben und Herausfordern … und noch viel mehr, beim eigene Grenzen erweitern. Egal ob das Gedächtnis in einen wahren Wissens- und Informationspalast verwandelt wird oder man lediglich leichtes Joggen bevorzugt – sein Gehirn auf Schwung zu halten, sollte sich ein jeder als tägliche und persönliche Herausforderung zu Herzen nehmen.