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Gedächtnistraining: Tanzen trainiert das Arbeitsgedächtnis von Senioren


Tanzen hält fit, das ist schon länger bekannt. Aber wie effektiv hilft es beispielsweise älteren Menschen? Genau das haben jetzt Bochumer Forscher getestet – mit verblüffendem Ergebnis: Übten die älteren Probanden nur einmal pro Woche ein speziell für Senioren entwickeltes Tanzprogramm, verbesserte dies ihre geistige Fitness und steigerte ihre Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit, ähnlich wie beim direkten Gehirntraining und Gedächtnistraining.

Fazit vorweg: Schon eine Stunde Tanz pro Woche verbessert Aufmerksamkeit, Gedächtnis- und Reaktionsfähigkeit messbar!

Fitness für Senioren durch Tanzen

Das Tanzen selbst in „kleinen Dosen“ liefert schon messbar positive Wirkungen berichten Neurologen. Viele Menschen wünschen sich, bis ins hohe Alter selbstständig leben und wohnen zu können. Das aber setzt voraus, dass man seinen Alltag, auch als älterer Mensch, noch gut bewältigen kann, sowohl geistig als auch körperlich. Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum untersuchen daher gezielt, was man tun kann, um im Alter fit zu bleiben. Aus Studien mit Tieren ist bereits bekannt, dass eine reizvolle und herausfordernde Umgebung in Gesellschaft degenerative Alterungsprozesse vermindert und die Lernfähigkeit steigert.

Demenzvorbeugung: Training für Körper und Geist

Durch das Tanzen lässt sich dieser Effekt auf den Menschen übertragen: Tanzen bedeutet körperliche Aktivität, die den individuellen Fähigkeiten angepasst werden kann und dennoch genügend Spielraum für Entwicklungen bietet. Das Erlernen von Schrittfolgen und Kombinationen ist darüber hinaus eine beträchtliche Herausforderung für das Gehirn. Im Zusammenspiel mit der sozialen Interaktion und der akustischen und emotionalen Stimulation praktiziert man beim Tanzen so nahezu perfekt Arbeitsgedächtnistraining und schafft dadurch eine reizreiche und herausfordernde Umgebung für den Menschen.

Gedächtnistraining, Senioren, Tanzen

In ihrer Studie untersuchten die Forscher den Einfluss des speziell für diese Altersgruppe zusammengestellte Test-Programm. Während rund 25 Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal pro Woche eine Stunde lang tanzten, erhielt eine Kontroll-Gruppe(Placebogruppe) im gleichen Zeitraum keinen Tanzkurs. Vor und nach dem Kurs durchliefen die Studienteilnehmer Tests, in denen verschiedene Merkmale und Fähigkeiten untersucht wurden, um ein möglichst aussagekräftige Informationen zum Arbeitsspeicher wie Merkspanne, Aufmerksamkeit, Informationsgeschwindigkeit(IVG), usw. zu erhalten. Der Fokus der Untersuchungen lag dabei bewusst nicht auf Bereichen, die typischerweise mit dem Tanzen in Verbindung gebracht werden, wie Stand-, Körperhaltung, sondern auf der Aufmerksamkeit, der Denk- und Merkfähigkeit sowie der subjektiven Empfindung der momentanen Situation.

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Ergebnis dieser Arbeitsgedächtnis-Studie

Während sich bei der Kontrollgruppe keine Veränderungen zeigten, stellten die Forscher bei den Tänzern signifikante Verbesserungen fest. Sowohl ihr Gedächtnis, ihre Wahrnehmung und ihre Aufmerksamkeit als auch körperliche Fertigkeiten wie Balancegefühl verbesserten sich deutlich. Interessanterweise zeigte der Tanzkurs ausgerechnet in dem Bereich, indem die Forscher es erwartet hätten, keine Wirkung: bei der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. „Ein bemerkenswerter Umstand, da zum Beispiel Verbesserungen des Denkvermögens und der Lernfähigkeit häufig mit einer verbesserten Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit verbunden sind“.

Vergleich zweier Studien: Es fällt auf, dass diese Tanzstudie sich weitestgehend deckt mit der Mini-Trampolin-Studie von Neuronalfit, wo man nach einer 8-wöchigen Intervention zum exakt gleichen Ergebnis gelangte. Offensichtlich wird in der Praxis bestätigt, dass durch geeignete Bewegung mit parallel einhergehender Beanspruchung der kognitiven Resourcen die bekannte adulte Neurogenese stattfindet. Dies wird auch festgehalten in dem soeben erschienenen Buch: Sport macht schlau. Diese Dual-Tasking-übungen gehören zu den effektivsten Trainingsmöglichkeiten des menschlichen Arbeitsspeichers. Das Resultat ist sehr aufmunternd! Mehr Infos